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Grundlagen – Was sind "Good Agricultural Practices"?
Der Begriff der "Good Agricultural Practice" (GAP) oder in Deutsch: "gute landwirtschaftliche Praxis" wird in vielen
Bereichen der internationalen Zusammenarbeit sowie der Privatwirtschaft verwendet. Der Begriff "GAP" umschreibt jene
Praktiken, die besonders erfolgreich sind und Modellcharakter besitzen. Es gibt aber keine einheitliche Definition.
F�r SUSTAINET muss eine gute landwirtschaftliche Praxis die folgenden Eigenschaften besitzen:
- Messbare Leistungen und Wirkungen: Das Projekt existiert schon seit einigen Jahren und hat Ergebnisse mit
erkennbaren Wirkungen erzielt. Man unterscheidet zwischen kurzfristigen (z.B. h�here Ertr�ge) und l�ngerfristigen
Wirkungen (z.B. dauerhafte Ern�hrungssicherung).
- �bertragbarkeit: Das Ziel eines Projektes sollte sein, Praktiken nachhaltiger Landwirtschaft zu entwickeln,
die mit geringer bzw. keiner externen Hilfe auf andere Regionen �bertragbar sind und somit keine Insell�sungen bleiben.
- Lokale Anwendbarkeit: Gef�rderte Praktiken nachhaltiger Landwirtschaft sollten leicht verst�ndlich und ohne
gro�en Aufwand lokal anwendbar sein. Somit wird die Akzeptanz durch die Zielgruppe erh�ht.
- Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeitskriterien wie Umweltfreundlichkeit, �konomische und finanzielle Nachhaltigkeit,
technische Angepasstheit und soziale und kulturelle Vertr�glichkeit sind nat�rlich auch f�r den landwirtschaftlichen
Bereich von wesentlicher Bedeutung. Dar�ber hinaus ist der Aufbau von Institutionen wichtig, welche die "Good Practices"
einf�hren, f�rdern und langfristig erhalten k�nnen.
Im landwirtschaftlichen Kontext bedeuten diese Kriterien folgendes:
- Umweltfreundlichkeit: Die "Good Practice" hat eine positive Wirkung auf die Umwelt und tr�gt zur Verbesserung der
Bodenfruchtbarkeit, zum Ausgleich des Wasserhaushaltes und der Biodiversit�t bei.
- Wirtschaftliche �berlebensf�higkeit: Die "Good Practice" hat einen langfristigen wirtschaftlichen Nutzen f�r die
Familien und die l�ndlichen Gemeinden (z.B. erh�htes Einkommen, Ern�hrungssicherung, ausgewogene Ern�hrung).
- Soziale und kulturelle Akzeptanz: In der Anwendung der "Good Practice" werden lokale Traditionen und
Glaubenssysteme respektiert. Die "Good Practice" wird von allen sozialen Gruppen der Dorfgemeinschaft akzeptiert
(z.B. Ber�cksichtigung der Ern�hrungsgewohnheiten, traditionelle Aufgabenverteilung).
- Aufbau von Institutionen: Um die "Good Practices" langfristig zu erhalten, ist der Aufbau bzw. die St�rkung von
zuverl�ssigen Institutionen notwendig. Alle sozialen Gruppen der l�ndlichen Bev�lkerung sollen in ihnen vertreten sein
(z.B. Kasten in Indien). Dar�ber hinaus ist die Verbindung zu anderen privaten und �ffentlichen Institutionen wichtig.
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