Nachhaltige Landwirtschaft - jetzt und für kommende Generationen
Was versteckt sich hinter dem Begriff der "nachhaltigen
Landwirtschaft"? Der Begriff "Nachhaltigkeit" impliziert heute andere Inhalte,
als noch vor einigen Jahren. In der Entwicklungspolitik wurde der Begriff Nachhaltigkeit
meist für Projekte angewandt, die nach einer gewissen zeitlichen Unterstützungsphase
auf eigenen Füßen stehen konnten und weiterer Hilfe nicht mehr bedurften.
Inzwischen verstehen alle EZ-Organisationen unter "Nachhaltigkeit" bzw. unter
nachhaltiger Landwirtschaft einen Ansatz, der auf drei wesentlichen Säulen beruht:
- auf der ökologischen Verträglichkeit,
- auf der sozio-kulturellen Verträglichkeit und
- auf der ökonomische Rentabilität.
Es wird also eine Entwicklung angestrebt, die den Bedürfnissen der heutigen
Generation entspricht, ohne die Möglichkeit künftiger Generationen zu unterhöhlen,
ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.Die Strategie zur Nachhaltigen Entwicklung
setzt sich die Stärkung von Solidarität zwischen den Menschen auf der Welt zum Ziel.
Prof. Bohnet vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(BMZ) hat die drei Säulen der Nachhaltigkeit anschaulich beschrieben:
Die
ökonomische Komponente
beinhaltet einen langfristigen Wachtsumspfad,
der zu echten Einkommenszuwächsen bei Erhaltung des Kapitalstocks führt, d.h.
vor allem an natürlichen Ressourcen. Hierzu ist insbesondere die Erhöhung der
Produktivität bei Reduktion des Verbrauchs an natürlichen Ressourcen und die
Internalisierung aller externen Kosten erforderlich.
Die
soziale Komponente
beruht auf der Annahme, dass eine akzeptable
Lebensqualität langfristig nur dann aufrecht erhalten werden kann, wenn Chancengleichheit
bei der Wahrnehmung von Entwicklungsoptionen besteht. Voraussetzung hierfür
sind ein entwicklungsorientierter Staat sowie Minimalstandards hinsichtlich
Sicherheit, Menschenrechten, politischer Beteiligung, Ernährung, Bildung, Wohnung
und Möglichkeiten zur Entfaltung der eigenen Fähigkeiten. Notwendig ist aber
auch, die Bevölkerungsgröße im Rahmen der Tragfähigkeit der natürlichen Ökosysteme
zu halten.
Die
ökologische Komponente
bezieht sich auf die langfristige Funktionsfähigkeit
und damit auf die Produktivität der lebenserhaltenden natürlichen Ökosysteme.
Insbesondere die Anwendung des Vorsorgeprinzips soll gewährleisten, dass die
Produktivität und Anpassungsfähigkeit der natürlichen Ressourcen nicht gefährdet
werden.
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